Komponieren von Musik
ist Emotion pur
Unabhängig davon, ob es dabei um die ureigene Erfindung oder das Nachschöpfen und Transkribieren existierender Werke geht. Zwei Dinge, zwischen denen die Grenze oft fließend verläuft in meiner Arbeit.
So oder so: ein großes Dilemma besteht darin, dass die Musik im Moment ihrer Erfindung überhaupt nichts mit Noten oder irgendwelchen anderen graphischen Zeichen zutun hat. Sie ist die immaterielle Erscheinungsform von phantasiertem Klang und die Noten sind bestenfalls das, was die Schatten aus Platons Höhlengleichnis darstellen.
Und doch glauben viele Menschen, ja sogar viel zu viele Musiker, die Musik steckte in den Noten!
Wenn sie überhaupt irgendwo auf dem Papier zu finden ist, dann über all da, wo dieses weiß ist. Die Druckerschwärze begrenzt lediglich den Raum, so wie bewegte Pflanzen den Weg durch Luft und Licht definieren.
Zum Komponieren gekommen bin ich schon als Kind. Das Schreiben von Musik ist für mich mit etwas, das man auch als 'Improvisieren auf dem Papier' bezeichnen könnte - mit allen spontan kreativen Möglichkeiten, die das "Aus-dem-Stegreif-Spielen" auf dem Instrument hat, jedoch gepaart mit den Möglichkeiten, dem Ergebnis in einer Art und Weise Form und Struktur zu verleihen, wie es das Improvisieren nicht erlaubt..